- Fliegender Holländer
- Fliegender Họlländer,eine verbreitete Seemannssage, die bis zu ihrer literarischen Ausprägung im 19. Jahrhundert seit etwa 1600 mündlich überliefert wurde. Treibende Wracks riefen wohl die Vorstellung von Unheil bringenden Gespensterschiffen mit einem frevelhaften Kapitän hervor, der sich bei widrigem Winde vermaß, ein sturmreiches Kap zu umfahren, und zur Strafe dafür verdammt wurde, in alle Ewigkeit gegen die Winde zu kreuzen; dazu kamen die Ausfahrt an einem Karfreitag und der Bund des Kapitäns mit dem Teufel. Die Sage knüpft an verschiedene niederländische Kapitäne (Barend Fokke, Van der Decken) an. Dichter. Gestaltungen der Sage schufen S. T. Coleridge (Ballade »The ancient mariner«, 1798), W. Hauff (Novelle »Das Gespensterschiff«, 1825), F. Marryat (Roman »The phantom ship«, 1839). In der von H. Heine (»Reisebilder aus Norderney«, 1826, und »Salon«, 1834) angeregten romantischen Oper »Der fliegende Holländer« von R. Wagner (Uraufführung 2. 1. 1843 in Dresden) kann der Holländer, wie schon bei H. Heine, durch die Treue einer Frau erlöst werden.
Universal-Lexikon. 2012.